Bremsscheiben und Bremsbeläge wechseln

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Bremsscheiben und Bremsbeläge wechseln

Montag, 07. November 2011

Im Oktober 2011 führte ich das wechseln der Bremsscheiben und Bremsbeläge an beiden Vorderrädern von unserem Auto, ein Opel Meriva (Erstzulassung: Oktober 2003, 64 KW, 1598 ccm, Kraftstoffart Benzin, Motor Z16SE) durch. An den Vorderrädern hat das Auto innen belüftete Bremsscheiben. Der Kilometerstand beim Wechseln betrug 51.760. Es war das erste Mal, dass ein Wechseln der Bremsscheiben und Bremsbeläge an diesem Auto durchgeführt wurde. Eine Prüfung der Bremsscheiben und Bremsbeläge wurde selbstverständlich regelmässig durchgeführt.

Mit Beginn meiner Arbeiten standen mir neue Bremsscheiben und neue Bremsbeläge zur Verfügung. Die Arbeiten führte ich zunächst an der linken Seite der Vorderachse aus. Nachdem ich die Arbeiten an der linken Seite komplett fertiggestellt hatte, ging ich auf der rechten Seite in gleicher Weise vor. Nachfolgend beschreibe ich, wie ich auf der linken Seite vorging.

Achtung: Ich beschreibe in diesem Artikel, wie ich beim Wechseln der Bremsscheiben und Bremsbeläge an unserem Auto vorgegangen bin. Meine Beschreibung ist keine Anleitung zum Wechseln der Bremsscheiben und Bremsbeläge an einem Auto. Meine Beschreibung soll lediglich die Komplexität und den Aufwand, der zum Wechseln der Bremsscheiben und Bremsbeläge erforderlich ist, veranschaulichen. Meine Beschreibung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Meine Beschreibung hat keine Allgemeingültigkeit; sie muss nicht auf andere Fälle übertragbar sein. Meine Beschreibung kann Fehler enthalten und Gefahren übersehen! Meine Beschreibung ist keine Beratung und keine Empfehlung. Da die Bremsen des Autos Sicherheitsteile darstellen, müssen alle Arbeiten mit äußerster Sorgfalt und unter Einhaltung der entsprechenden Vorschriften durchgeführt werden. Für die Durchführung der Tätigkeiten sind unbedingt umfangreiches Wissen, Kenntnisse und Erfahrungen und eine entsprechende Ausbildung erforderlich.

Achtung: Bremsbeläge und Bremsscheiben müssen grundsätzlich immer auf beiden Seiten einer Achse ausgewechselt werden!

Achtung: Vor Gebrauch eines Wagenhebers sollte die Bedienungsanleitung desselben aufmerksam gelesen und verstanden werden.

Rechtlicher Hinweis: In diesem Artikel erwähnte Marken, Produkt- und Firmennamen können Marken oder Handelsnamen ihrer jeweiligen Eigentümer sein. Verwendete Marken- und Produktnamen sind Handelsmarken, Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen der entsprechenden Inhaber.
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Bremsscheiben und Bremsbeläge wechseln: Standfestigkeit des Autos sichern

Die Arbeiten zum Wechseln der Bremsscheiben und Bremsbeläge führte ich auf meinem Privatgrundstück durch.

Das Auto stand während der Arbeiten auf festem waagerechtem Untergrund.

Vor Beginn der Arbeiten sicherte ich das Auto gegen Wegrollen. Dazu legte ich den ersten Gang ein und zog die Handbremse an. Weiterhin legte ich vor und hinter ein Hinterrad jeweils einen geeigneten Holzklotz.

Werkzeug zum Wechseln der Bremsscheibungen und Bremsbeläge bereitlegen

Werkzeug zusammensuchen und bereitlegen

Ich suchte das zum Wechseln der Bremsscheiben und Bremsbeläge notwendige Werkzeug und Zubehör zusammen und legte es in der Nähe des Autos bereit. Dazu gehörten hydraulischer Rangierwagenheber, Unterstellbock, 2 Drehmomentschlüssel, Knarrenkasten, Schraubzwinge, Schraubendreher, Taschenlampe, Schraubensicherungslack, Stahlbürste, Seitenschneider, Handschuhe, Lappen und Bremsenreiniger.

Auto vorne auf einer Seite aufbocken und Vorderrad abbauen

Bremsscheiben und Bremsbelege wechseln: Vorderrad abgebaut.

Ich nahm die Radkappe vom Rad ab. Dann lockerte ich die 4 Radschrauben mit einem passenden Schlüssel um jeweils ca. eine ¾ Umdrehung.

Ich nahm den hydraulischen Rangierwagenheber. Mit der Bedienung des hydraulischen Rangierwagenhebers war ich vertraut. Ich habe die Bedienungsanleitung sorgfältig durchgelesen und den Wagenheber bereits des Öfteren benutzt.

Ich schloss das Ablassventil des hydraulischen Rangierwagenhebers. Dann setzte ich den hydraulischen Rangierwagenheber exakt an der Position an, die am Auto dafür vorgesehen ist. Der Rangierwagenheber stand auf festem Grund. Dann steckte ich den Hebel in die Hebelaufnahme und pumpte den hydraulischen Rangierwagenheber langsam hoch. Das Auto wurde so weit angehoben, bis das Rad einen ausreichenden Abstand über dem Boden schwebte.

Nachdem das Vorderrad einige Zentimeter vom Boden abgehoben war, entfernte ich den Hebel aus der Hebelaufnahme und legte ihn zur Seite. Dadurch wollte ich die Stolpergefahr reduzieren. Dann sicherte ich das Auto zusätzlich mit einem geeigneten Unterstellbock gegen herunterfallen.

Achtung: Um Arbeiten unter dem Auto auszuführen, reicht es auf keinen Fall aus, dass Auto nur mit einem Wagenheber abzustützen! Es müssen weitere Sicherungsmaßnahmen getroffen werden um Wegrollen, Abrutschen oder Kippen des Autos zu vermeiden!

Dann drehte ich die Radschrauben komplett heraus und nahm das Rad von seiner Auflage ab und legte es zur Seite.

Um besser an den Bremssattel und die Bremsbeläge heranzukommen, schlug ich das Lenkrad so weit wie möglich in die Richtung ein, in der der Bremssattel nach außen gedreht wird.

Bremssattel abbauen und Bremsbeläge herausnehmen

Mit einem 13er Ringschlüssel drehte ich die beiden Bolzen, die den Bremssattel halten bzw. führen, heraus.

Ich schwenkte den Bremssattel aus dem Halterahmen heraus und positionierte ihn so, dass die Bremsbeläge und der Halterahmen gut zugänglich waren und der Bremsschlauch nicht zu stark gedehnt oder gequetscht wurde und nicht unter Spannung stand. Der Bremsschlauch blieb angeschlossen! Mit einem geeigneten Stück Draht befestigte ich den Bremssattel in der Position, in den ich ihn geschwenkt hatte am Auto. Ziel war es unbedingt zu verhindern, dass der Bremsschlauch sich verdreht oder auf Zug beansprucht wird und so beschädigt werden könnte.

Ich drückte die Bremsbeläge aus dem Halterahmen heraus. Die Bremsbeläge waren unterschiedlich. Der äußere Bremsklotz hatte einen Kontakt für einen Verschleissensor angebracht.

Ich kontrollierte die Staubschutzmanschetten der Führungsbolzen auf Risse und Beschädigungen. Sie waren in Ordnung.

Achtung: Bei ausgebauten Bremsbelägen darf auf keinen Fall das Bremspedal betätigt werden, da sonst der Kolben aus dem Bremssattel herausgedrückt wird.

Alte Bremsscheibe ausbauen

Mit einem Steckschlüsseleinsatz ½ Zoll für Außen-TORX® E18 Schrauben, der auf meinem großen Drehmomentschlüssel aufgesetzt war, löste ich die beiden Schrauben des Halterahmens für den Bremssattel. Dann drehte ich die beiden Schrauben komplett heraus. Den Halterahmen nahm ich vom Achsschenkel ab.

Ich drehte die kleine Fixierschraube für die Arretierung der Bremsscheibe mit einer kleinen Knarre die mit einem ¼ Zoll Torx TX 30 Aufsatz bestückt war, heraus. Dann nahm ich die Bremsschreibe ab und legte sie zur Seite.

Die Radnabe lag jetzt frei. Ich reinigte die Anlagefläche der Radnabe. Weiterhin reinigte ich die Führungsflächen des Halterahmens. Für die Reinigung benutzte ich eine geeignete Bürste. Ich achtete darauf, bei der Reinigung keinen Staub einzuatmen.

Neue Bremsscheibe einbauen

Bremsscheibe und Halterahmen eingebaut.

Ich positionierte die neue Bremsscheibe auf die Radnabe und sicherte sie mit der kleinen Arretierschraube. Ich drehte die Schraube mit Gefühl ganz leicht an. Ich reinigte die Bremsscheibe mit einem Lappen und mit Bremsenreiniger.

Ich bestrich die vorher gereinigten und trockenen Bolzen für den Halterahmen mit Schraubensicherungslack. Ich positionierte den Halterahmen für den Bremssattel und die Bremsbeläge am Achsschenkel. Dann drehte ich die beiden Bolzen zunächst mit der Hand so weit wie es ging ein. Dann drehte ich sie mit einer Knarre die mit einem Steckschlüsseleinsatz ½ Zoll für Außen-TORX® E18 Schrauben bestückt war, weiter hinein. Schließlich zog ich sie mit einem Drehmomentschlüssel, der ebenfalls mit einem Steckschlüsseleinsatz ½ Zoll für Außen-TORX® E18 Schrauben bestückt war, und richtigem Drehmoment fest an.

Neue Bremsbeläge einbauen

Neue Bremsscheiben und neue Bremsbelege montiert

Ich schaute mir die neuen Bremsbeläge an. Der Kontakt für den Verschleissensor war noch nicht befestigt. Dieser lag extra bei. Ich befestigte den Kontakt entsprechend an dem richtigen der beiden Bremsbeläge an der richtigen Seite. Die Bremsbeläge drückte ich dann in den Träger rein. Dabei achtete ich auf Leichtgängigkeit der Bremsbeläge in den Führungen.

Ich kontrollierte die Staubkappe des Bremskolbens auf Risse und Beschädigungen, alles war in Ordnung.

Achtung: Alle Manschetten/Staubschutzkappen der Bremsen sollten auf Risse und Dichtigkeit geprüft werden.

Der Bremskolben, der mit zunehmendem Verschleiß weiter aus dem Bremssattel herausgewandert war, musste zurückgedrückt werden. Ich drückte den Bremskolben mit einer geeigneten Schraubzwinge zurück. Dabei achtete ich darauf, dass der Bremskolben nicht verkantete und der Bremskolben, sowie die Staubkappe nicht beschädigt wurden.

Achtung: Beim Zurückdrücken des Bremskolbens wird die Bremsflüssigkeit durch die Bremsleitungen in den Ausgleichsbehälter gedrückt. Dadurch steigt der Bremsflüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter. Deshalb kontrollierte ich vor dem Zusammendrücken des Kolbens den Stand der Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter. Auch nach dem Zurückdrücken des Bremskolbens habe ich den Stand der Bremsflüssigkeit kontrolliert. Der Bremsflüssigkeitsstand war auch nach dem Zusammendrücken ok. Die Kennzeichnung für MAX war nicht überschritten.

Achtung: Bremsflüssigkeit ist giftig! Wäre zu viel Bremsflüssigkeit im Ausgleichsbehälter gewesen, hätte ich zum Absaugen der Bremsflüssigkeit eine entsprechende Vorrichtung verwendet.

Ich entfernte den Draht, der den Bremssattel gehalten hatte, und setze den Bremssattel auf den Halterahmen auf. Ich bestrich die vorher gereinigten und trockenen Bolzen für die Halterung/Führung des Bremssattels mit geeignetem Schraubensicherungslack und drehte diese zunächst mit der Hand hinein. Dann habe ich sie mit einem 13er Ringschlüssel angedreht. Dann zog ich sie mit einem Drehmomentschlüssel mit richtigem Drehmoment fest an. Ich prüfte, ob der Bremssattel leicht auf den Führungshülsen verschiebbar war.

Zur Sicherheit diverse Dinge kontrollieren

Ich kontrollierte die Anschluß- und Verbindungsstellen von Bremsschlauch und Bremssattel. Den Zustand vom Bremsschlauch und den Bremsleitungen. Ob die Entlüftungsschraube einwandfrei angezogen war und die Schutzkappe korrekt aufgesetzt war. Ob der Bremsschlauch sich korrekt in seiner Halterung befand.

Bremse betätigten

Ich trat das Bremspedal im Stand mehrfach kräftig nieder, bis ich einen festen Widerstand spürte. Nach dem Lösen des Bremspedals prüfte ich, ob sich die Bremsscheibe drehen lies.

Vorderrad wieder montieren

Ich setzte das Rad auf die Radnabe auf. Die 4 Radschrauben setze ich nacheinander an und drehte sie mit der Hand soweit wie möglich hinein. Mit einem passenden Schlüssel zog ich die Radschrauben über Kreuz leicht an. Ich entfernte den Unterstellbock und lies das Auto durch entsprechende Bedienung des hydraulischen Rangierwagenhebers ab. Ich drehte die Radschrauben mit einem Drehmomentschlüssel und dem richtigen Drehmoment über Kreuz fest an. Dann setzte ich die Radkappe wieder auf.

Bremsflüssigkeitsstand kontrollieren

Ich kontrollierte den Bremsflüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter. Der Bremsflüssigkeitsstand war ok.

Auf der anderen Seite der Vorderachse genauso vorgehen

Auf der anderen Seite der Vorderachse bin ich prinzipiell genauso vorgegangen wie gerade für die eine Seite der Vorderachse beschrieben.

Wichtig: Nach einer Fahrtstrecke von 50 Kilometern müssen die Radschrauben noch einmal mit einem Drehmomentschlüssel und dem richtigen Drehmoment nachgezogen werden!

Probefahrt und Bremse vorsichtig betätigen

Nachdem ich die Bremsscheiben und Bremsbeläge an beiden Seiten der Vorderachse gewechselt hatte, überprüfte ich bei stehendem Auto und bei laufendem Motor, ob alles dicht war. Dazu trat ich das Bremspedal mit hohem Druck über einen längeren Zeitraum kräftig durch. Das Pedal hat dabei nicht nachgegeben. Dann überprüfte ich noch einmal den Bremsflüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter.

Auf einer anschließenden Probefahrt überprüfte ich die Funktionstüchtigkeit der Bremsanlage. Ich bin zunächst relativ langsam gefahren. Ich fuhr die neuen Bremsscheiben und Bremsbeläge langsam und vorsichtig ein. Ich betätigte vorsichtig mehrfach die Bremse. Die Bremswirkung war zunächst noch nicht optimal. Nach einer längeren Fahrtstrecke und immer wieder Betätigen der Bremse wurde die Bremswirkung immer besser.

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