Warmwasserspeicher von innen reinigen

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Sonntag, 24. Februar 2008

Ich habe unseren Warmwasserspeicher im Februar 2008 von innen gereinigt. Die Reinigung erfolgte unter Anwendung eines geeigneten Hochdruckreinigers und eines Nass-/Trockensaugers durch die Wartungsöffnung des Warmwasserspeichers und durch die Öffnung in der die Opferanode eingebaut ist. Prinzipiell wurde der Warmwasserspeicher entleert, der Deckel der Reinigungsöffnung abgeschraubt und die Reinigung mit dem nicht zu starken Wasserstrahl eines geeigneten Hochdruckreinigers durchgeführt. Die Absaugung des Gemischs aus Wasser und Schmutz erfolgte mit einem Nass-/Trockensauger.

Die jetzt durchgeführte Reinigung von unserem Warmwasserspeicher ist die erste Reinigung seit dem Einbau des Warmwasserspeichers in 1994. In den Jahren zuvor haben wir uns darüber leider kaum Gedanken gemacht. Wir haben uns vorgenommen die Reinigung in Zukunft regelmäßig alle zwei Jahre durchzuführen.

Achtung: Die regelmäßige, gründliche und fachkundliche Wartung und Reinigung vom Warmwasserspeicher sollte immer von einem Fachmann mit der richtigen Technik und Hygiene durchgeführt werden. Der Fachmann kann sicherlich vor Ort am besten entscheiden, wann, wie und wie oft der Warmwasserspeicher gewartet und gereinigt werden muss. Dieser Artikel beschreibt meine persönliche Vorgehensweise bei der Reinigung von unserem Warmwasserspeicher. Die Beschreibung ist nicht unbedingt vollständig und auch nicht allgemeingültig. Die Beschreibung ist auch nicht als Anleitung für die Reinigung eines Warmwasserspeichers zu verstehen!

Achtung: Wenn man selbst eine Reinigung des Warmwasserspeichers vornehmen will, dann ist man selbst für das Ergebnis verantwortlich! Man muss über das fachliche Wissen und die fachliche Qualifikation verfügen und auch das gesundheitliche Risiko einschätzen können!

Achtung: Als Schutz vor Legionellen wird das Wasser in unserem Warmwasserspeicher grundsätzlich bis auf 60 Grad Celsius aufgeheizt. Als weiterer Schutz vor Legionellen erfolgt einmal pro Woche eine automatische Aufheizung des Wassers auf 70 Grad Celsius. Am Abend vor der Reinigung wurde das Wasser im Warmwasser-Speicher zusätzlich auf 70 Grad Celsius aufgeheizt und auch das Warmwasser Rohrleitungssystem, durch öffnen der entsprechenden Warmwasserhähne für eine ausreichende Zeit, mit dem auf 70 Grad Celsius erwärmten Wasser durchgespült. Bei der Ausführung der Reinigungsarbeiten habe ich vorsichtshalber eine Atemschutzmaske, die zum Schutz gegen organischen Gase, Dämpfe und Partikeln eingesetzt werden kann, getragen. Beim Reinigen entsteht ein feiner Sprühnebel, wenn dieser Bakterien oder Viren enthalten sollte, dann kann ich nicht einschätzen wie gefährlich das einatmen ist! Ich kann mir aber vorstellen, dass ein gesundheitliches Risiko besteht.

Informationen im Zusammenhang mit unserem Warmwasserspeicher

Das zur Wasserverteilung verwendete Rohrleitungssystem (Warmwasserverteilung und Kaltwasserverteilung) in unserem Haus besteht vorwiegend aus fusiotherm® Kunststoffrohr.

Wir haben erst seit dem Sommer 2005 in unserem Dorf eine zentrale Wasserversorgung. Bis zu diesem Zeitpunkt haben wir unser Wasser aus einer eigenen Wasserversorgungsanlage mit eigenem Brunnen bezogen. Wir haben in der Vergangenheit mehrere Trinkwasseranalysen unseres Wassers durchführen lassen. Dabei wurde unter anderem auch die Wasserhärte (Gesamthärte), des aus unserem Brunnen bezogenen Wassers, mit Werten von ca. 4,4° dH bis 6,8° dH (Grad deutsche Härte) bestimmt. Diese Werte entsprechen der Härtestufe 1. Der Wert für Eisen wurde bei unserem eigenen Brunnen mit ca. 0,24 mg/l ermittelt und lag damit über dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 0,2 mg/l.

Seit dem Sommer 2005 sind wir an der zentralen Wasserversorgung in unserem Dorf angeschlossen. Im August 2006 haben wir eine Trinkwasseranalyse des von uns bezogenen Wassers in Auftrag gegeben. Bei dieser Trinkwasseranalyse wurde unter anderem auch die Wasserhärte (Gesamthärte) bestimmt. Das zu analysierende Wasser wurde aus dem Wasserhahn der Spüle in unserer Küche entnommen. Als Wasserhärte wurde 9,22° dH (Grad deutsche Härte), was der Härtestufe 2 entspricht, ermittelt. Auch unser Wasserversorger gibt den Härtebereich 2 als Wasserhärte an.

Es wurde eine neue Dichtung für den Reinigungsflansch beschafft

Vor der Reinigung wurde eine neue Dichtung für den Reinigungsflansch, eine Flanschdichtung, beschafft. Für die Flanschdichtung war eine Summe von 34,46 Euro (inkl. gesetzl. MwSt.) zu zahlen.

Folgendes Werkzeug wurde für die Innenreinigung des Warmwasserspeichers verwendet

Für den Ausbau und den Einbau, der in unserem Warmwasserspeicher eingebauten Opferanode, wurde eine 41er Stecknuss benötigt. Die verwendete 41er Stecknuss war für eine ¾" Knarre gedacht. Da nur eine 1/2" Knarre zur Verfügung stand, wurde ein Adapter von ½" auf ¾" verwendet.

Zum Reinigen wurde ein geeigneter Hochdruckreiniger verwendet. Der Wasserstrahl sollte nicht zu stark sein, um Beschädigungen am Warmwasserspeicher zu vermeiden. Um möglichst viele Stellen im Warmwasserspeicher für die Reinigung erreichen zu können, wurde für den Hochdruckreiniger ein flexibles Strahlrohr verwendet. Mit dem flexiblen Strahlrohr ließen sich auch schwer zugängliche Stellen im Warmwasser-Speicher effektiv reinigen. Das verwendete flexible Strahlrohr bietet die Möglichkeit wahlweise einen Hoch- und einen Niederdruckstrahl. einzustellen. Das Strahlrohr ist flexibel drehbar um 180°.

Zum Absaugen des Wassers aus dem inneren des Warmwasserspeichers wurde ein Nass-/Trockensauger verwendet.

Während des Reinigungsvorgangs wurde eine Atemschutzmaske getragen. Die von mir verwendete Atemschutzmaske war zum Schutz gegen organische Gase, Dämpfe und Partikel geeignet.

Achtung: Es ist wichtig die Gebrauchshinweise und Warnhinweise der verwendeten Atemschutzmaske genau zu lesen und zu verstehen und sicherzustellen, dass die Atemschutzmaske richtig angewendet wird und für die Arbeiten geeignet ist!

Wasser aus dem Warmwasserspeicher ablassen

Achtung: Der Warmwasserspeicher enthielt heißes Wasser, hier bestand Verbrühungsgefahr!

Zunächst wurde die Heizungsanlage abgeschaltet. Sie wurde vollständig vom Stromnetz getrennt. Das Absperrventil der Kaltwasserzuleitung zum Warmwasserspeicher wurde geschlossen. Um den Wasserdruck im Warmwasser-Speicher und im Leitungsnetz abfallen zu lassen, wurde ein Warmwasserhahn geöffnet. Dann wurde das Wasser aus dem Warmwasserspeicher abgelassen. Das Wasser aus dem Warmwasser-Speicher wurde an einem, für diesen Zweck vorgesehenen Wasserhahn, der an geeigneter Stelle der Kaltwasserleitung montiert war, abgelassen. Dazu wurde ein geeigneter Schlauch von diesem Wasserhahn bis zur Badewanne im Badezimmer gelegt. Damit das Wasser abfließen konnte, musste der Warmwasserspeicher belüftet werden. Die Belüftung erfolgte zunächst durch vorsichtiges losdrehen, aber nicht herausdrehen, der Opferanode. Die Opferanode wurde mit einer ½" Knarre, die über einen Adapter von ¾" auf ½" mit einer 41er Stecknuss bestückt war, gelöst. Nachdem der Wasserstand unterhalb der Opferanode abgesagt war, wurde sie dann ganz herausgedreht.

Flanschdeckel vom Reinigungsflansch entfernen

Nachdem das Wasser so weit wie möglich abgelassen war, wurden die acht Schrauben des Flanschdeckels gelöst, rausgeschraubt und der Flanschdeckel abgenommen.

Den Warmwasserspeicher von innen reinigen

Der Warmwasserspeicher wurde mit aufgesetzter Atemschutzmaske, unter Anwendung eines geeigneten Hochdruckreinigers und eines Nass-/Trockensaugers von innen gereinigt. Beim reinigen wurde versucht, den Innenbehälter vorsichtig so gründlich und effektiv zu reinigen, wie es durch die Reinigungsöffnung und die Öffnung für die Opferanode möglich war. Durch die Anwendung des flexiblen Strahlrohrs war es möglich, die meisten Bereiche innerhalb des Warmwasserspeichers gut zu erreichen.

Nachdem der Hochdruckreiniger einige Zeit im Einsatz war, wurde das im unteren Teil des Warmwasserspeichers befindliche Gemisch aus Wasser und Schmutz mit den Nass-/Trockensauger aufgesaugt, vom Nass-/Trockensauger in einen Eimer umgefüllt und entsorgt.

Dann wurde die Reinigung mit dem Hochdruckreiniger fortgesetzt und anschließend wieder mit dem Nass-/Trockensauger gearbeitet. Dieses Wechselspiel wurde mehrfach wiederholt bis der Warmwasserspeicher von innen gründlich gereinigt war.

Den Flanschdeckel auf den Reinigungsflansch mit neuer Flanschdichtung aufsetzen

Der Reinigungsflansch wurde gesäubert. Der Flanschdeckel wurde, unter Anwendung einer neuen Dichtung, aufgesetzt und mit den acht Schrauben wasserdicht festgeschraubt.

Einbau der Opferanode in den Warmwasserspeicher

Die Opferanode, die noch im guten Zustand war, wurde wasserdicht eingeschraubt. Dazu wurde das Gewinde der Opferanode mit einem geeigneten Dichtungsband versehen und die Opferanode wurde in ihre Position eingeschraubt und mit Gefühl fest eingedreht.

Warmwasserspeicher mit Wasser füllen

Das Absperrventil der Kaltwasserzuleitung wurde wieder geöffnet. Nach einigen Minuten kam wieder Wasser aus dem noch geöffneten Warmwasserhahn. Dies wurde, aus hygienischen Gründen, eine längere Zeit laufen gelassen. Somit war der Warmwasserspeicher wieder mit Wasser gefüllt.

Abschließende Arbeiten

Das gesamte System und insbesondere die Einschraubstelle der Opferanode und der Reinigungsflansch wurden auf Wasserdichtheit geprüft. Die Heizungsanlage wurde wieder in Betrieb genommen und auf einwandfreie Funktion hin überprüft.

Kommentare

Ein Besucher schrieb am 25.04.2014:
Hallo, Nach Kalk entfernen und innen reinigen mit Hochdrucksprüher, sollte nicht auch eine Desinfizierung sicherheitshalber durchgeführt werden? Ich habe den Verdacht das Wasser stinkt nach der Wartung. Temperatur 70 Grad wird gefahren.

Ein Besucher schrieb am 30.03.2012:
Wenn ich das Gewinde der Opferanode mit Dichtband umwickle ist meiner Meinung nach der Kontakt zwischen Behälter vom Warmwasserspeicher und Anode unterbrochen und somit die Funktion des Rostschutzes nicht mehr vorhanden. Es genügt vollauf, wenn die Anode mit der zugehörigen Flachdichtung fest eingeschraubt wird, so bleibt der metallische Kontakt zwischen Anode und Speicherbehälter vom Warmwasserspeicher bestehen.

Ein Besucher schrieb am 19.11.2009:
Eine Frage, kann nicht durch den Einsatz des Hochdruckreinigers die Emailleschicht des Speichers verletzt oder beschädigt werden?
Bitte um Antwort, danke!

Antwort von mir: Bei unserem Warmwasserspeicher habe ich keine Beschädigungen der Emailleschicht festgestellt. Erfahrungen mit anderen Warmwasserspeichern habe ich leider nicht. Grundsätzlich würde ich natürlich sehr vorsichtig sein und darauf achten, dass der verwendete Hochdruckstrahler zur Reinigung des Warmwasserspeichers geeignet ist. Ggf. könnte man beim Hersteller des Warmwasserspeichers nachfragen, ob das Risiko einer Beschädigung der Emailleschicht gegeben ist.

Ein Besucher schrieb am 22.07.2009:
Meinen Glückwunsch zu diesem äußerst gelungenen Bericht! Könnten Sie mir mit Ihrer Praxis-Erfahrung helfen? Viele Warmwasserspeicher haben keine Flanschöffnung - reicht dann die obige Öffnung vom Platzbedarf zum Reinigen aus?

Antwort von mir: Meine Erfahrungen beim Warmwasserspeicher reinigen habe ich bei der Reinigung von unserem Warmwasserspeicher gewonnen. Mit Warmwasserspeichern ohne Flanschöffnung habe ich keine Erfahrungen und kann deshalb die Frage leider nicht beantworten.

Ein Besucher schrieb am 02.12.2008:
Hallo, finds echt super von Ihnen so etwas online zu veröffentlichen. Will demnächst auch meinen Warmwasserspeicher reinigen. Jetzt weiß ich ja wie ich vorgehen muss. Echt klasse erklärt von Ihnen. Schönen Gruß.

Ein Besucher schrieb am 26.11.2008:
Vielen Dank für diesen Ausführlichen Bericht. Ich möchte meinen Warmwasserspeicher auch reinigen und war auf der suche nach einem geeigneten Bericht, da ich nicht wusste wie und wo ich Anfangen soll. Dank ihrer Ausführlichen Berichterstattung bin ich nun der Meinung das ich das auch hin bekommen.....SUPER VIELEN DANK....

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