Fundamente für den Carport selber erstellen

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Fundamente für den Carport selber erstellen

Montag, 01. April 2014

Im August und September 2013 baute ich auf unserem Grundstück einen Carport. In diesem Artikel geht es um die Erstellung der Fundamente für den Carport.

Der Carport wurde auf Basis einer Statik ausgelegt. Die Fundamente wurden so erstellt, wie es in der entsprechenden Statik angegeben ist. Der vorhandene Untergrund spielt eine wichtige Rolle für die Auslegung der Fundamente.

Es wurden acht Einzelfundamente aus Beton C25/30 ohne Bewehrung in dem Abmessungen 60x60 cm und frostsicher ca. 90 cm tief erstellt. Die Erstellung der Fundamente erfolgte auf tragfähigem Untergrund. Als Beton für die Fundamente verwendete ich fertig angemischten Beton, den ich direkt vom Betonwerk abgeholt habe.

Die Pfosten sollen in Pfostenankern (H-Ankern) aus Stahl befestigt werden. Weil oberhalb der Fundamente eine Pflasterung verlegt werden sollte, verwendete ich geeignete 800 mm lange H-Pfostenanker. Diese verbaute ich so, dass der oberste Steg ca. 3 cm über der Pflasterung zu liegen kam. Damit enden die Fundamente ca. 13 cm unterhalb der Oberseite der Pflasterung.

Die vier H-Pfostenanker an der Grenze zum Nachbarn setze ich so in die Fundamente, dass die Öffnung in Richtung des Holmes zeigte. Die vier H-Pfostenanker an der Seite zur Hauswand drehte ich, weil sonst die Befestigungsschrauben zur Wand zeigen und diese dann nicht mehr angezogen werden können. Der Höhenausgleich sollte durch unterschiedliche Längen der Tragbalken erfolgen. Die Fundamente müssen vor dem Aufbau des Carports einige Tage aushärten.

Achtung: Dies ist keine Anleitung zum Erstellen der Fundamente für einen Carport! Ich beschreibe hier lediglich, wie ich bei der Erstellung der Fundamente von einem individuellen Carport auf unserem Grundstück vorgegangen bin. Diese Beschreibung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und keine Allgemeingültigkeit. Diese Beschreibung ist keine Empfehlung und keine Anleitung zur Erstellung der Fundamente von einem Carport. Wenn man selbst die Fundamente für einen Carport planen und erstellen möchte, dann sollte man über die entsprechenden Fachkenntnisse und das handwerkliche Geschick verfügen oder die Arbeit von einem Fachmann durchführen lassen. Die örtlichen Bauvorschriften müssen eingehalten werden.
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Pfostenplan erstellen

Pfostenplan erstellen

Vor dem Erstellen der Fundamente erstellte ich einen Pfostenplan. Auf Basis des Pfostenplans markierte ich die Position der Fundamente auf der Auffahrt.

Zwei Balken 12 x 12 x 540 mit Autoanhänger abgeholt

Am 22.08.2013 habe ich zwei Balken 12 x 12 x 540 aus Konstruktionsvollholz vom Holzfachmarkt geholt. Die Balken sollen zum Ausrichten der H-Anker dienen. Danach sollen sie als Tragbalken an der Hauswand verwendet werden.

Fundamentlöcher für Fundamente an der Grenze zum Nachbarn ausheben

Am 22.08.2013: erstellte ich die vier Fundamentlöcher für die Fundamente an der Grenze zum Nachbarn. Ich nahm die entsprechenden Betonsteine der Auffahrt auf. Das Aufnehmen führte ich an den zuvor markierten Stellen aus. Die Betonsteine sollen dann später wieder eingesetzt werden.

Dazu habe ich den ersten Stein für jedes Fundamentloch mit einem Schraubendreher hochgehebelt. Beim ersten Stein war besondere Vorsicht geboten, dass dieser beim Aushebeln nicht beschädigt wird. Er klemmte recht gut fest und musste ganz vorsichtig Millimeter um Millimeter von verschiedenen Seiten hebelnd nach oben gedrückt werden.

Mit Spaten, Lochspaten und Spitzhacke habe ich die Erde herausgenommen. Wichtig war es dabei eine Schutzbrille zu tragen. Da das komplette Fundamentloch anschließend mit Beton verfüllt werden soll, richtete sich die Größe der Fundamentlöcher nach der statisch geforderten Größe der Betonsockel von ca. 60 x 60 x 90 cm (Breite x Länge x Tiefe).

Die oberste Schicht (ca. 30 cm) war Kies mit teilweise größeren Steinen drin. Diese habe ich zunächst mit der Spitzhacke gelockert und dann mit dem Spaten und später auch mit dem Lochspaten herausgenommen.
Diesen Kies auf einem extra Haufen gelagert.
Die schwarze Erde und den darunter helleren Sand habe ich auf den Anhänger geladen.
Dazu habe ich mit dem Lochspaten die Erde in einen Eimer getan und dann den Eimer auf den Anhänger ausgeschüttet.

Insgesamt habe ich 4 Fundamentlöcher ausgehoben.

H-Anker an der Grenze zum Nachbarn positionieren

H-Anker an der Grenze zum Nachbarn positionieren

Ich positionierte einen der vom Holzfachmarkt geholten Balken 12 x 12 x 540 über die Fundamentlöcher. Den Balken fixierte ich am Zaun (der an der Grenze zum Nachbarn vorhanden ist) mit einigen Querbalken. Die Befestigung erfolgte unter Anwendung von Schraubzwingen.

Die H-Anker fixierte ich so mit Schraubzwingen am Balken, dass die Flacheisen nach innen und außen zeigen. Die Position der H-Anker wählte ich entsprechend dem Pfostenplan. Bei der Positionierung der H-Anker habe ich die Höhe der Beton-Pflastersteine eingeplant. Die H-Anker habe ich mit einer Wasserwaage ausgerichtet. Ich habe einen Abstand von 3 cm zwischen der Oberkante der Pflastersteine und der oberen Strebe des H-Ankers eingehalten. Für alle H-Anker wählte ich den gleichen Abstand der obersten Querstrebe zur Oberfläche der Pflastersteine.

Fertigbeton vom Betonwerk holen und einbringen

Fertigbeton vom Betonwerk holen und einbringen

Nach der Positionierung der H-Anker holte ich Fertigbeton vom Betonwerk und brachte diesen in die Fundamentlöcher ein.

Am 23.08.2013 holte ich mit meinen Autoanhänger Fertigbeton direkt vom Betonwerk. Auf meinem Autoanhänger wurden 0,5 m³ Beton gefüllt. Der Beton wurde mit entsprechenden Maschinen, nach Eingabe der Daten von einem Mitarbeiter, angemischt. Ich fuhr unter die Einfüllvorrichtung; dabei wurde ich vom Mitarbeiter eingewiesen. Ich zahlte den Betrag und bekam eine Rechnung. Der Beton wurde direkt auf den Autoanhänger geladen. Eine Folie war nicht notwendig.

Dann fuhr ich nach Hause. Der Weg vom Betonwerk zu mir nach Hause betrug ca. 15 Minuten. Ich brachte dem Beton mit einer Schaufel in die ausgehobenen Fundamentlöcher ein. Dabei verdichtete ich ihn Lagenweise mit einem geeigneten Rundholz. Ich wässerte ihn bei Einbringen mit Wasser aus einer Gießkanne, so ließ er sich besser verdichten. Speziell um die H-Anker herum. Der Beton reichte ziemlich genau für 2 Fundamente. Die Oberfläche strich ich glatt ab. Ich achtete darauf, dass die Betonsteine der Auffahrt nachher auch wieder passen würden.

Ich füllte das Fundamentloch bis ein Stück unter die Unterkante der Beton-Pflastersteine mit Beton. Nach der Austrocknung des Betons sollen die Beton-Pflastersteine wieder verlegt werden. Um den H-Anker herum sollen die Beton-Pflastersteine entsprechend passend gemacht werden.

Nachdem der komplette Beton in die Fundamentlöcher eingebracht war, reinigte ich den Autoanhänger und auch die Auffahrt mit dem Hochdruckreiniger.

Dann holte ich ein zweites Mal Beton und wiederholte den gerade beschriebenen Vorgang für die anderen beiden Fundamente.

Tragbalken an der Hauswand fixieren

Am 24.08.2013 fixierte ich die vier Tragbalken an der Hauswand. Dazu verwendete ich für jeden Tragbalken 2 Sechskant-Holzschrauben 10 x 200 mm. Die Sechskant-Holzschrauben sollen später nicht die Tragbalken halten, sie dienen nur zur Fixierung der Tragbalken. Die Tragbalken sollen durch die Fundamente gehalten werden. In der Klinkerwand verwendete ich Dübel. Die Löcher für die Dübel bohrte ich mit einem 14 mm Steinbohrer (Hammerbohrer SDS-Plus, 14x100/160mm). Die Tragbalken mussten jeweils eine individuelle und unterschiedliche Länge haben, da die Auffahrt ein Gefälle hat. Der Abstand unten zur Auffahrt sollte für alle Tragbalken gleich sein. Die Auflagefläche für den Auflagebalken sollte in der Waagerechten sein.

Fundamentlöcher für die Fundamente im Bereich der Hauswand ausheben

Löcher für die Fundamente im Bereich der Hauswand ausheben

Nachdem die Tragbalken an der Hauswand fixiert waren, hub ich die Fundamentlöcher für die Fundamente aus. Ich zeichnete die geforderten Maße der Fundamente auf den Beton-Pflastersteinen an. Dann nahm ich die entsprechenden Pflastersteine hoch.

Bei jedem Fundamentloch bin ich wie folgt vorgegangen: Den ersten Pflasterstein hebelte ich vorsichtig mit einem Schraubendreher Stück für Stück nach oben. Dabei hielt ich ihn mit der Hand so fest, dass er nicht zurückrutschen konnte. Wichtig ist eine Schutzbrille zu tragen. Die weiteren Pflastersteine konnte ich dann mit einem Schraubendreher zu einer geeigneten Seite drücken und dann herausnehmen. Nachdem alle Pflastersteine hochgenommen waren, begann ich das Fundamentloch auszuheben. Die oberste Schicht bestand aus Kies ohne größere Steine. Dann folgte eine Schicht Kies mit größeren Steinen. Diese Schicht mit den größeren Steinen löste ich mit einer Spitzhacke, bevor ich sie mit einem Spaten auf eine Schubkarre schaufelte. Den untersten Teil der Kiesschicht mit den größeren Steinen hub ich mit einer Lochschaufel aus. Ich löste den Sand zuvor immer mit dem Spaten. Die Lochschaufel nutzte ich nur zum hochholen vom Kies. Jetzt folgte eine Schicht schwarze Erde. Diese löste ich mit dem Spaten und holte sie mit dem Lochspaten herauf. Das Fundamentloch hub ich soweit aus, bis die von der Statik geforderten Maße erreicht waren.

Nach Aushub eines Fundamentloches befestigte ich am Tragbalken unten einen H-Anker. Der H-Anker wurde zunächst mit 2 Schraubzwingen am Tragbalken fixiert und ausgerichtet. Dann bohrte ich mit 12mm Schlangenbohrer in jeden Tragbalken 2 Löcher. Durch die Löcher führte ich 12mm Schrauben die ich dann mit einer Mutter festzog.

Die beschriebene Vorgehensweise wiederholte ich für die drei weiteren Fundamentlöcher.

Fertigbeton vom Betonwerk holen und in die Fundamentlöcher einbringen

Fertigbeton ist ins Fundamentloch eingebracht

Am 27.08.2013 holte ich mit meinen Autoanhänger Fertigbeton direkt vom Betonwerk, diesmal von einem anderen Betonwerk. Ich war zunächst bei demselben Betonwerk wie einige Tage zuvor, aber die Maschinen hatten einen Defekt. Deshalb fuhr ich zu einem anderen Betonwerk. Auf meinem Autoanhänger wurden 0,5 m³ Beton gefüllt. Ich sagte was ich für einen Beton möchte. Festigkeitsklasse C25/30. Man fragte mich, wofür der Beton gedacht ist. Ich erläuterte das. Als Größe der Steine wurde 16 gewählt. Ich zahlte den Betrag und bekam eine Rechnung und eine Quittung.

Der Beton wurde mit entsprechenden Maschinen, nach Eingabe der Daten von einem Mitarbeiter, angemischt. Ich fuhr mit dem Autoanhänger unter die Einfüllvorrichtung; dabei wurde ich vom Mitarbeiter eingewiesen. Der Mitarbeiter stellte die Maschine so ein, dass der Beton langsam auf den Autoanhänger runterfiel. Der erste Beton fiel vorne auf den Autoanhänger. Nachdem eine gewisse Menge auf dem Autoanhänger gelandet war, fuhr ich das Auto ein kleines Stück nach vorne. Nachdem eine weitere Menge heruntergefallen war fuhr ich das Auto wieder ein Stück nach vorne. Das wiederholte ich noch zwei Mal. So war der Beton gleichmäßig auf dem Autoanhänger verteilt.

Ich kontrollierte ob alles gut auf dem Autoanhänger verlanden war. Dann machte ich mich auf den Weg nach Hause. Die Fahrtzeit betrug ungefähr 20 Minuten.

Ich brachte dem Beton mit einer Schaufel in die ausgehobenen Fundamentlöcher ein. Dabei verdichtete ich den Beton Lagenweise mit einem geeigneten Rundholz. Ich wässerte den Beton beim Einbringen mit Wasser aus einer Gießkanne, so ließ er sich besser verdichten. Speziell um die H-Anker herum. Der Beton reichte ziemlich genau für 2 Fundamente. Die Oberfläche strich ich glatt ab. Ich achtete darauf, dass die Betonsteine der Auffahrt nachher auch wieder passen würden.

Ich füllte das jeweilige Fundamentloch bis ein Stück unter die Unterkante der Pflastersteine mit Beton. Nach der Austrocknung des Betons sollen die Pflastersteine wieder verlegt werden. Um den H-Anker herum sollen die Pflastersteine entsprechend passend gemacht werden.

Nachdem der komplette Beton in die Fundamentlöcher eingebracht war, reinigte ich den Autoanhänger und auch die Auffahrt mit dem Hochdruckreiniger.

Dann holte ich ein zweites Mal Beton und wiederholte den gerade beschriebenen Vorgang für die anderen beiden Fundamente.

Die Pflastersteine um die H-Anker verlegen

Pflastersteine um H-Anker verlegen

Nachdem der Beton eine gewisse Zeit ausgehärtet war, habe ich die Pflastersteine über die Fundamente verlegt. Dazu verwendete ich geeigneten Kies als Zwischenschicht zwischen Beton und Pflastersteinen. Die Pflastersteine in direkter Nähe zu dem H-Anker habe ich teilweise mit einem Winkelschleifer zugeschnitten.

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