Kosten sparen durch selbst tapezieren

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Kosten sparen durch selbst tapezieren

Mittwoch, 30. September 2009

Im September 2009 haben wir, ein Familienmitglied und ich, in unserem Schlafzimmer die Tapeten erneuert und den Teppichfussboden durch einen Lamintfussboden ersetzt. In diesem Artikel beschreibe ich, wie wir das tapezieren unseres Schlafzimmers selbst ausgeführt haben.

Grundsätzlich war die Vorgehensweise beim selbst Tapezieren wie folgt: Zunächst habe ich den Materialbedarf ermittelt und dann Tapeten und Tapetenkleister eingekauft. Vor dem Tapezieren haben wir das Schlafzimmer komplett leer geräumt. Da nach dem Tapezieren ein Laminatfussboden eingebaut werden soll, haben wir den Teppichfussboden entfernt. Die an den Wänden angebrachten alten Tapeten wurden entfernt. Vor dem Tapezieren habe ich die an der Zimmerdecke angebrachte Rauhfasertapete mit Deckenfarbe übergestrichen. Dann habe ich den Tapetenkleister angerührt und wir haben das Schlafzimmer tapeziert.

Achtung: Vor dem Tapezieren habe ich die Verarbeitungshinweise gelesen, die den Tapetenrollen und dem Tapetenkleister beigefügt waren. Um Unfälle und Verletzungen zu vermeiden, habe ich darauf geachtet, dass der Arbeitsbereich während des Tapezierens immer sauber gehalten wurde. Dazu wurden unter anderem vorbei gekleckerter Tapetenkleister und abgeschnittene Tapetenreste immer sofort aus dem Arbeitsbereich entfernt. Beim Tapezieren im Bereich von Schaltern und Steckdosen, die teilweise demontiert werden mussten, wurde der Strom am Sicherungskasten abgeschaltet! Beim Überstreichen der Decke habe ich eine Schutzbrille und geeignete Kleidung getragen.

Achtung: Dieser Artikel ist keine Anleitung zum tapezieren! Ich beschreibe in diesem Artikel lediglich, wie wir beim tapezieren unseres Schlafzimmers vorgegangen sind. Der Artikel hat keine Allgemeingültigkeit und keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Fachgerechtes tapezieren ist nicht einfach und man benötigt eine entsprechende Ausbildung und Erfahrung. Wenn man die notwendige Ausbildung und Erfahrung nicht hat, sollte man das Tapezieren einem Fachmann überlassen.
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Materialbedarf ermitteln und Tapetenrollen und Tapetenkleister einkaufen

Der Fußboden des Schlafzimmers hat in etwa die Maße 4,32 m x 4,18 m. Den Materialbedarf für die Tapeten habe ich folgendermaßen geschätzt: (4,32 m x 2) + (4,18 m x 2) = 17 m. Die Raumhöhe beträgt ca. 2,38 m. Das Schlafzimmer hat eine Dachschräge, eine Tür und ein Fenster. Diese habe ich bei der Ermittlung des Materialbedarfs, aus Vereinfachungsgründen, nicht berücksichtigt.

Falls ich eine Tapetenrolle zu viel einkaufen sollte, kann ich die ggf. zurückgeben. Sollte ich zu wenige Tapetenrollen kaufen, dann wäre das nicht so schön, weil ich den Raum gerne in einem Durchgang komplett tapezieren möchte.

Wir haben uns für eine weiße, später leicht über streichbare, Papierprägetapete entschieden. Die ausgesuchten Tapeten haben das Rollenmaß 0,53 m x 10,05 m. Ich habe geschätzt, dass ich ca. 34 m x 2,38 = 81 m Tapeten benötige. Deshalb habe ich 9 Tapetenrollen eingekauft. Der Einkauf erfolgte in einem Baumarkt im Rahmen einer Rabattaktion.
Neben den Tapeten habe ich auch geeigneten Tapetenkleister eingekauft. In der nachfolgenden Tabelle sind meine Kosten für das Material zum Tapezieren aufgeführt.

Vor dem tapezieren das Schlafzimmer leer räumen

Vor dem tapezieren haben wir das Schlafzimmer komplett leer geräumt. Um den Schlafzimmerschrank und das Bett zu transportieren, wurden diese teilweise auseinander gebaut. Die Möbel aus dem Schlafzimmer wurden auf die anderen Räume unseres Hauses verteilt. Auch der Teppich wurde entfernt, da wir nach dem Tapezieren Laminat verlegen wollen.

Werkzeuge zum Tapezieren

Zum Tapezieren habe ich folgendes Werkzeug bereitgelegt: Bleistift, Zollstock, Tapeziertisch, Tapezierschere, Tapetenmesser, Kleisterbürste, Kunststoffeimer für den Kleister, Wasserwaage, weiche Tapezierbürste, Gummiwalze.

Tapezieren: Alte Tapeten entfernen

Der zu tapezierende Untergrund muss sauber, fest, trocken, glatt und saugfähig sein. Das entfernen der alten Tapeten war mühsam und zeitaufwendig. Die alten Tapeten wurden möglichst vollständig entfernt. Bei den alten Tapeten handelte es sich um Papiertapeten. Diese wurden zunächst soweit trocken entfernt wie es möglich war. Dann wurden die Tapetenreste mit warmem Wasser und einem Schwamm befeuchtet und unter Anwendung von einem Spachtel abgelöst. Die alten Tapeten wurden über den Restmüll entsorgt. Die oberste Schicht der Wände unseres Schlafzimmers besteht aus FERMACELL Platten. Diese bilden einen guten Untergrund für das Tapezieren.

Vor dem Tapezieren die Zimmerdecke streichen

Vor dem Tapezieren habe ich die Zimmerdecke des Schlafzimmers, die mit Rauhfaser-Tapeten tapeziert ist, neu gestrichen. Vor dem streichen der Zimmerdecke wurde die Deckenlampe, nachdem sie durch abschalten der entsprechenden Sicherung stromlos geschaltet wurde, von einer Elektrofachkraft abgebaut. Der Feuermelder wurde ebenfalls abgebaut.

Beim streichen der Zimmerdecke habe ich geeignete Kleidung und eine geeignete Schutzbrille getragen. Um eine Verschmutzung des Fußbodens zu vermeiden, habe ich auf dem Fußboden eine dünne Schutzfolie ausgelegt. Ich hatte noch Deckenfarbe eines Markenherstellers vorrätig. Ich habe den Farbeimer geöffnet und die Farbe mit einem Holzstab umgerührt. Dann habe ich in den Farbeimer ein Abstreichgitter gestellt.

Das streichen der Zimmerdecke habe ich mit einer geeigneten Farbrolle, die auf einer Verlängerung angebracht war durchgeführt. Die Ränder der Zimmerdecke habe ich anschließend mit einem Pinsel nachgestrichen. Nach dem streichen der Decke habe ich die ausgelegte Schutzfolie wieder entfernt und aufgetretene Farbkleckse auf dem Fußboden und an der Zimmertür entfernt. Nachdem die Farbe trocken war, wurden die Deckenlampe und der Feuermelder wieder montiert.

Tapezieren: Tapetenkleister ansetzen

Die vom Hersteller des Tapetenkleisters für die verwendete Tapete empfohlene Menge an kaltem Wasser wurde in einen sauberen Eimer eingefüllt. Der Tapetenkleister wurde entsprechend den Angaben des Herstellers in das Wasser eingerührt, nach 2-3 Minuten nochmals umgerührt und nach 15 Minuten nochmals kräftig durchgeschlagen. Danach war der Tapetenkleister gebrauchsfertig.

Das eigentliche Tapezieren

Die neuen Tapeten wurden auf den vorbereiteten Wänden angebracht. Vor dem anbringen der Tapeten wurde der Untergrund immer mit Tapetenkleister vorgestrichen.

Hinweise: Damit beim Abtrocknen der Tapeten keine Spalten zwischen den Nähten entstehen wurde beim Tapezieren Zugluft vermieden. Tapetenreste wurden immer sofort weggeräumt. Der Tapeziertisch und der Fußboden wurden regelmäßig vom Tapetenkleister befreit.

Tapezieren: Erste Tapetenbahn tapezieren

Mit dem Tapezieren wurde an einer geraden glatten Wand begonnen. Es handelt sich um die rechte Wand, wenn man das Schlafzimmer betritt. Dort wurde an der Fensterseite begonnen. Mit Hilfe einer Wasserwaage wurde ein senkrechter Strich im Abstand von ca. 51 cm von der angrenzenden Wand angezeichnet. Dies ist die Markierungslinie zum Ausrichten der ersten Bahn.

Der Raum wurde, immer es ging, ganzen Bahnen tapeziert. Eine Tapetenbahn sollte von der Decke bis zum Fußboden gehen, ohne zu stückeln.

Der Tapeziertisch wurde im Schlafzimmer aufgebaut.

Die notwendige Länge der ersten Tapetenbahn wurde durch messen der Höhe, r zu beklebenden Fläche an der Wand und einem Zuschlag von einigen Zentimeter bestimmt. Die Tapetenrolle wurde mit der Rückseite der Tapete nach oben auf dem Tapeziertisch ausgerollt. Die notwendige Länge wurde markiert und die Tapete mit einem Tapetenmesser abgeschnitten.

Die Tapetenbahn wurde gleichmäßig mit einer Kleisterbürste eingekleistert. Es wurde darauf geachtet, dass auch die Ränder der Tapetenbahn genügend Tapetenkleister abbekommen. Dann wurde die Tapetenbahn zum Weichen so zusammengelegt, dass die eingekleisterten Seiten aufeinander lagen. Beim Zusammenlegen wurde die Tapetenbahn am oberen Ende zu 2/3 und am unteren Ende zu 1/3 umgelegt. Es wurde darauf geachtet, dass die Längskanten aufeinander lagen und die Schlaufen nicht knickten. Zum Weichen wurde die Tapetenbahn, entsprechend den Angaben des Herstellers, ca. 10 bis 15 Minuten zusammengelegt liegen gelassen.

Die eingekleisterte und eingeweichte Tapetenbahn wurde am oberen Ende entfaltet. Sie wurde oben an beiden Seiten fest gehalten und an die Wand, unter Beachtung der vorher angebrachten Markierungslinie, angesetzt. Dabei wurde darauf geachtet, dass der rechte Seitenrand der Tapetenbahn mit der Markierungslinie übereinstimmt. Auch das untere Ende der Tapetenbahn wurde entfaltet. Dann wurde die Tapetenbahn von der Mitte ausgehend nach oben und unten und zu den Seiten hin, ter Anwendung einer weichen Tapezierbürste blasenfrei angedrückt. Danach wurde sie mit einer geeigneten Gummirolle nochmals vorsichtig blasenfrei angedrückt.

Die Tapetenbahn wurde oben bündig zur Zimmerdecke angedrückt. Mit dem Rücken der Schere wurde eine Markierung genau im Winkel zwischen Wand und Decke gesetzt. Die Tapetenbahn wurde wieder abgehoben und mit der Schere an der Markierung abgeschnitten. Dann wurde sie wieder an die Wand angedrückt. Entsprechend wurde am unteren Rand der Tapetenbahn am Übergang der Wand zum Fußboden vorgegangen.

An der angrenzenden linken Wand wurde der Überstand um die Ecke herum angedrückt, so dass an der angrenzenden Wand die Tapetenbahn ca. ein bis zwei Zentimeter überstand. An dieser Wand kann dann eine Tapetenbahn neu ausgelotet und bündig mit der Ecke angebracht werden. Kleisterspuren auf der Oberseite der Tapetenbahn, oder an anderen Stellen an denen sie nicht hingehörten, wurden umgehend mit einem sauberen, leicht angefeuchteten, Lappen entfernt.

Tapezieren: Weitere Tapetenbahnen tapezieren

Jetzt erfolgte das tapezieren von fünf weiteren Tapetenbahnen nach rechts. Dabei wurde prinzipiell so vorgegangen wie gerade beschrieben. Jede Tapetenbahn wurde einzeln zugeschnitten und die Einweichzeit von ca. 10 bis 15 Minuten jeweils eingehalten. Der Rand der jeweiligen Tapetenbahn wurde nahtlos und nicht überlappend an den Rand der vorherigen Tapetenbahn angepasst. Die einzelnen Tapetenbahnen wurden mit einer Andruckrolle, besonders an den Nähten, nochmals an die Wand angedrückt. In den Ecken wurden die Tapetenbahnen zusätzlich mit einem Handtuch angedrückt.

Jetzt erfolgte das tapezieren an der linken benachbarten Wand. Dazu wurde ein exakt senkrechter Strich im Abstand von 53 cm von der rechts angrenzenden Wand angezeichnet. Der Strich diente als Orientierung für die exakte Ausrichtung der Tapete. Die Tapetenbahn wurde ausgerichtet und angedrückt.

Weitere Tapetenbahnen wurden ausgemessen, zurechtgeschnitten, eingekleistert, eingeweicht und angebracht. Es wurden immer nur so viele Tapetenbahnen eingekleistert, dass jede Tapetenbahn nach einer Einweichzeit von 10 bis 15 Minuten verarbeitet werden konnte. Die Tapetenbahnen wurden in der Reihenfolge an der Wand angebracht, in der sie auch eingekleistert wurden. Prinzipiell wurde dabei so wie weiter oben beschrieben vorgegangen.

Ecken tapezieren

Die Tapetenbahnen wurden nicht um Ecken herum tapeziert. Beim um die Ecke tapezieren wurde die jeweilige Bahn so geteilt, dass sie ca. einen Zentimeter um die Ecke herumreichte. An der nächsten Wand wurde dann eine neue Tapetenbahn wieder neu ausgelotet.

Hinter dem Heizkörper tapezieren

Das tapezieren hinter dem Heizkörper wurde die Wand hinter dem Heizkörper nicht vollständig mit Tapeten belegt. Es wurde von allen Seiten des Heizkörpers nur ca. 10 bis 20 Zentimeter unter dem Heizkörper tapeziert.

Dachschrägen tapezieren

Unser Schlafzimmer hat auch Dachschrägen. Das tapezieren der Dachschrägen erfolgte erst dann, nachdem die an die Dachschräge angrenzenden Wände bereits tapeziert waren.

Prinzipiell erfolgte das tapezieren der Dachschrägen nach dem gleichen Prinzip, wie das tapezieren der anderen Wände. Das tapezieren war jedoch schwieriger, weil die Tapetenbahnen sich leicht wieder lösen können, wenn sie noch nicht über die gesamte Länge an die Wand angedrückt sind.

Fensternische tapezieren

Das Schlafzimmer hat ein Fenster und somit auch eine Fensternische. Beim tapezieren der Fensternische gab es auch Außenecken. Hier wurden die jeweiligen Tapetenbahnen links, rechts und oberhalb des Fensters so angebracht, dass sie ca. zwei Zentimeter in die Fensternische eingeklappt wurden. Dann wurden die Stücke für die rechte, linke und obere Fensterleibung angebracht.

Nach dem Tapezieren

Nach dem Tapezieren wurde das verwendete Werkzeug gereinigt, der Tapeziertisch zusammengebaut und alles Werkzeug wieder an seinen Lagerplatz zurückgelegt. Das Schlafzimmer wurde gründlich sauber gemacht.

Zum Trocknen der Tapeten wurde darauf geachtet, das dass Schlafzimmer gelüftet wird. Dabei wurde Durchzug vermieden. Am nächsten Tag wurde mit dem Laminat verlegen begonnen.

Kommentare

Ein Besucher schrieb am 14.07.2011:
Super Anleitung, danke. Ganz wichtig finde ich auch den Hinweis, die Tapetenreste direkt zu entfernen, da das wirklich sehr rutschig und gefährlich sein kann.

Meinung, Anregungen und Kritik

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Selbst tapezieren: Weitere Tapetenbahnen tapezieren

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Selbst tapezieren: Dachschräge tapezieren

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